Spielerisch Lernen – für Erwachsene

Viele Unfälle im Wald passieren, weil sich die Waldbesitzer zu wenig mit Ihrem Wald befassen und häufig fast nichts über die Waldbewirtschaftung wissen. Jahrelang kümmert sich niemand um den Wald – die Jungen kennen oft nicht einmal mehr die Grenzen. In Kalamitätsjahren wie diesem heißt es dann plötzlich: Raus in den Wald und Käferbäume oder Windwurf aufarbeiten. Kein Wunder, dass sich dabei viele Waldbesitzer überfordert und alleingelassen fühlen. Mangels Ausbildung, Wissen und Technik passieren oft schlimme Unfälle, die das Leben ganzer Familien von einem Moment auf den anderen auf den Kopf stellen und plötzlich nichts mehr so ist wie es war.

Viel Ärger, Stress und Unfälle wären vermeidbar, wenn sich die Waldbesitzer regelmäßig um ihren Wald kümmern und frühzeitig Fachleute um Rat fragen würden. Die staatlichen Förster z.B. kommen jederzeit kostenlos zu einer Beratung zu Ihnen in den Wald. Sie helfen einem, wenn es darum geht, welche Maßnahmen zu ergreifen sind und wie der Wald gepflegt und stabiler gegenüber Schadereignissen gemacht werden kann. Zudem können sie
zu zahlreichen Fördermöglichkeiten beraten. Darüber hinaus gibt es auch forstliche Zusammenschlüsse (Waldbesitzervereinigungen oder Forstbetriebsgemeinschaften), die Waldbesitzer in Waldfragen beraten und geeignete Forstunternehmer und Dienstleister für sie an der Hand haben. Die Zusammenschlüsse übernehmen auf Wunsch auch die Vermarktung des Holzes. Außerdem bieten viele  sog. Waldpflegeverträge an, mit denen die Vereine vertrag-
lich die Bewirtschaftung Ihres Waldes übernehmen.  
 
Um diese Informationen auch unter Menschen zu verbreiten, die sich normalerweise weniger mit Ihrem Wld auseinandersetzen, haben sich Mitarbeiter der SVLFG ein Kartenspiel ausgedacht, bei dem die Spieler sich zwangsläufig über ihren Wald Gedanken machen müssen. Das Kartenspiel mit Bayerischem Blatt beinhaltet auf jeder Karte Fragen rund um den Wald.  Dabei ist jeder Spielfarbe ein eigenes Themengebiet zugeordnet: Waldbauliche Anregungen wie z.B. „Mit Schattbaumarten wie Tanne und Buche kann ich meine Bestände rechtzeitig verjüngen“ oder „Durch einen richtigen Waldbau kann ich auf Kahlschläge verzichten“ werden den Spielern bei der Farbe „Gras“ gegeben.
Die Herz – Karten beschäftigen sich mit technischen Fragestellungen wie z.B. „Kalamitäten begegne ich mit Technikeinsatz und Auftragsvergabe an echte Profis“ oder „Funkseilwindenführer gehen immer hinter der Last, am Hang seitlich versetzt“. Um Fragen der Waldbewirtschaftung geht es bei der Farbe „Eichel“: „Holzernte machen bei mir Profis: Preis gut, Erlös gut, Wald gut.“ Oder: „Verbiss ist für uns kein Thema, weil wir mit den Jägern in gutem
Kontakt stehen.“ Die Spielfarbe „Schellen“ beschäftigt sich mit allgemeinen organisatorischen Themen wie z.B.: „Mit einem Waldpflegevertrag wird mein Wald von Fachpersonal bewirtschaftet“ oder „Mein Privatwaldförster hilft mir, meinen Wald zukunftsfähig zu machen“. 

Das Spiel bietet Waldbesitzern die Möglichkeit, mit Nachbarn, Freunden oder Kollegen ungezwungen ins Gespräch über Ihren Wald zu kommen und sich gemeinsam Gedanken zu machen oder Anregungen von Mitspielern aufzunehmen und auszuprobieren. Das sehr informative Kartenspiel kommt bei Waldbesitzern aller Altersgruppen sehr gut an und ist nicht im Handel erhältlich. Waldbesitzer erhalten es von den Außendienstmitarbeitern der landwirt-
schaftlichen Sozialversicherungen oder auf Messen, Ausstellungen und Waldtagen.

2019 10 25 Kartenspiel k
Spielerisch Anregungen zur sicheren Waldbewirtschaftung sammeln
 
Text und Fot : SVLFG – Christian Müller

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