Vitalitäts-Check im Gemeinderat vorgestellt
Aufstellungsbeschluss für Gewerbe- und Industriepark an der B20
In der vergangenen Gemeinderatssitzung wurden den Ratsmitgliedern und allen anderen Zuhörern durch Herrn Lintzmeyer vom Büro ifuplan die Ergebnisse des Vitalitätschecks und des Innenentwicklungskonzepts vorgestellt. In der Präsentation wurden unter anderem Ergebnisse zu den Herausforderungen für die Ländliche Entwicklung wie z. B. der demographische Wandel, die Daseinsvorsorge oder auch der Ressourcenschutz angesprochen. Die Auswertung des Vitalitätscheck 2.0, einer Kombination von Vitalitätscheck und Flächenmanagement-Datenbank, befasste sich unter anderem mit folgenden Themen: Demographie, Bürgerschaftliches Engagement, Flächennutzung, Siedlungsstruktur, Bodenpolitik, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Grundversorgung, Erreichbarkeiten, Energie. Wichtige Ergebnisse lieferte auch der Punkt Innenentwicklungspotentiale, der aufzeigte, dass theoretisch innerörtliche Gebäude und Flächen zur Deckung des künftigen Flächenbedarfes ausreichen würden, aber in den meisten Fällen derzeit einfach nicht erhältlich und damit nicht aktivierbar sind. Praktisch konnte dies bereits durch die Revitalisierung der Schneidinger Mitte und der Schaffung des IT- und Bildungszentrums EF.EU erreicht werden. Hier wurden 2 Projekte im Ortsinneren realisiert, durch welche insgesamt 39 Arbeitsplätze entstanden und der Ortskern unter anderem durch die Ansiedlung eines Zahnarztes und einer Physiotherapiepraxis aufgewertet werden konnte. Diese Vorgehensweise entspricht auch dem Grundsatz des Flächensparens getreu dem Leitbild der Gemeinde „Wachsen mit Werten“. Auch von Seiten des Amtes für Ländliche Entwicklung wurde Oberschneiding das Erkennen der Wichtigkeit der Innenentwicklung und das daraus resultierende aktive Handeln bereits bescheinigt.
Einen weiteren Punkt auf der Tagesordnung stellte das Aufstellen eines Beschlusses für ein Gewerbe- und Industriegebiet dar. Die Gemeinde Oberschneiding plant die Ausweisung eines solchen Gebietes an der B20 bei der Ausfahrt Oberschneiding/Taiding. Ein ca. 4 ha großes Grundstück direkt an der B20 befindet sich im Eigentum der Gemeinde. Um einen Beschluss aufstellen zu können, müssen zwei zusätzliche, nicht gemeindliche, Grundstücke in den Geltungsbereich des Deckblattes zum Flächennutzungs- und Landschaftsplanes sowie den Bebauungsplan aufgenommen werden. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus dem LEP Bayern, der besagt, dass ein Industriegebiet eine Anbindung an eine geeignete Siedlungseinheit braucht. Nach Ansicht der meisten Gemeinderatsmitglieder ist die Lage eines Gewerbe- und Industriegebietes direkt an der B20 aus verkehrstechnischer Sicht optimal, da durch die vorhandene Abfahrt praktisch kein LKW-Verkehr durch eines der Dörfer zu rollen braucht. Da die notwendige Anbindung an Siebenkofen von einigen Gemeinderäten als kritisch gesehen wurde, war man sich einig, dass bei der Planung zu berücksichtigen ist, dass es bei bestehenden Anwesen nicht zu unnötigen Einschränkungen durch starke Lärmimmissionen kommen darf. Außerdem soll darauf geachtet werden, dass die Parzellierung in der Nähe der bestehenden Anwesen auf kleinere Grundstücke für mittelständische Unternehmen ausgerichtet wird. Nach ausführlicher Diskussion sämtlicher Punkte wurde beschlossen, eine Gewerbe- und Industriegebiet an der B20 auszuweisen und das Deckblatt Nr. 10 zum Flächennutzungs- und Landschaftsplan aufzustellen. Gleichzeitig soll für diese Flächen ein Bebauungs- und Grünordnungsplan aufgestellt werden. Im Rahmen der Erstellung des Entwurfs für den Bebauungsplan werden im nächsten Schritt Aspekte wie Erschließung, Straßenführung, Abstände und Eingrünung geplant und anschließend in Form der ersten Auslegung in intensiver und ausführlicher öffentlicher Beteiligung erörtert.
Konrad Schmerbeck informierte die Gemeinderäte und alle anwesenden Zuhörer noch über die Ergebnisse der letzten Bauausschusssitzung, gegen die von keiner Seite Einwände erhoben wurden. Ein nicht-öffentlicher Teil schloss sich der Sitzung an.