Bauernjahrtag und Kabarett
Neue Mischung beim Jahrtag des Bauernhilfsvereins Oberschneiding
Der Bauernhilfsverein Oberschneiding beging am Mittwoch seinen 147. Bauernjahrtag. Nach dem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder, der von Pfarrer Dr. Peter Maier konzelebriert wurde und dem feierlichen Mitwirken des Kirchenchores wurde der Jahrestag im Gasthaus Krinner gefeiert.
Vorstand Franz Geiger begrüßte alle Anwesenden und die Ehrengäste. Leider sagte Geiger, sei der Bauernhilfsverein auch in den vergangenen zwölf Monaten nicht von Todesfällen von Mitgliedern verschont geblieben. Es sind dies: Hans Reichhardt aus Padering, Franz Schmucker und Resi Vogl aus Oberschneiding, Josef Elsperger aus Straubing, Siegfried Dometzhauser aus Wolferkofen und Anna Göttlinger aus Fierlbach. Alle Anwesenden erhoben sich zu einer Gedenkminute von ihren Plätzen.
Es folgte der Kassenbericht von Martin Langgartner aus Strähberg. Ihm wurde eine vorzügliche Kassenführung bescheinigt. Es folgte der Bericht des Schriftführers Gregor Köring. Er berichtete über die Aktivitäten des Vereins im Jahr 2008. Es folgten noch Grußworte von Bürgermeister Ewald Seifert, Direktor Franz Fuchs vom Amt für Landwirtschaft aus Straubing und BBV-Obmann Gerhard Stadler.
Der Höhepunkt des Abends war natürlich der Auftritt von Sigrid Kandler aus Dachau. Warum Männer und Frauen eigentlich gar nicht zusammenpassen und dennoch nicht aufeinander verzichten möchten – oder können, darüber hat sich Sigrid Kandler aus Dachau tiefgründige Gedanken gemacht. Ihr Recherchen, ob ernster oder heiterer Natur, hat bei den Zuhörern des Bauernhilfsvereins tiefen – oder auch lustigen Eindruck hinterlassen. Mit ihrem fast eineinhalbstündigen Vortrag über das Thema „Frauen und Männer verschieden wie Tag und Nacht“ hat sie alle Besucher begeistert.
Bei der Ergründung der unterschiedlichen Verhaltensweisen ging Sigrid Kandler ganz weit zurück. In die Zeit, als die Frauen sich nur um die eigene Höhle und die 20 Kinder („Nestpflege“) kümmern musste und für die Winter Vorräte sammelten. Dieser Sammeltrieb ist bis heute erhalten geblieben: bei Schuhen oder Kleidung. Ebenfalls von jeher eingebaut ist bei Frauen der Redefluss, kein Wunder bei dem benötigten Wortschatz für 20 Kinder. Heute sind es maximal noch zwei Kinder. Der Mann ist in der Arbeit und die Frau fragt sich: „Wohin mit dem Text“. Auch die Männer bekamen von Sigrid Kandler natürlich „ihr Fett ab“, wurden sie doch eigentlich nur für drei Dinge erschaffen: Babyschenken, Verteidigen bzw. Jagen und Fleischbeschaffung. Männer sind von Beginn an auf Gefahr programmiert. Heute besteht die Gefahr für einen Mann darin, dass ihm ein Kollege seinen Job abjagt. Reden war beim Jagen und Verteidigen beim Mann natürlich kaum angesagt. Folge: „Ein Mann, ein Wort“. Die Lachmuskeln wurden strapaziert, als die Referentin den Hosenkauf mit der Ehefrau schilderte: „Wir jagen Hose im feindlichen Gebiet!“ Männer haben einen Tunnelblick. Frauen haben einen Weitwinkelblick. Männer jagen die Hose und sind dann mit ihrer Beute zufrieden aber Frauen würden am liebsten das ganze Geschäft leerräumen. Aber da ist der Mann natürlich nicht einverstanden. Er hat seine Hose. Das genügt ihm. Beim Fährtenlesen gelte: Männer haben ein Navigationssystem im Gehirn. Trotzdem wird ein Mann nie zugeben, sich verfahren zu haben, vielmehr sei er am Erforschen fremder Reviere. Sigrid Kandler, die selber „drei Männer daheim hat“, empfahl den Anwesenden zum Abschluss, die Andersartigkeit eher lieben zu lernen statt zu bekämpfen. So könne man Glück und Harmonie in der Partnerschaft finden und nicht Frust und Verbitterung. Die Gefahr bestehe gerade darin, den anderen an sich selbst anpassen zu wollen.
Vorstand Franz Geiger bei seinen Ausführungen
Sigrid Kandler bei ihrem Vortrag