Volkstrauertag in Reißing

2014-11-18 Volkstrauertag

Am Ehrenmal wurde eine eindrucksvolle Gedenkfeier abgehalten.

In Frieden zu Leben ist eine Gnade
Volkstrauertag mit Gedenkgottesdienst und Feierstunde am Ehrenmal
Am Vorabend des Volkstrauertages gedachte die Pfarrei Reißing der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege, aber auch der Kriegs.-und Gewaltopfer dieser Tage. In einem Fackelzug, angeführt durch den Gäubodenspielmannszug Oberschneiding zogen der Krieger-und Reservistenverein Reißing, der Erste Bürgermeister von Oberschneiding Ewald Seifert und die Ortsvereine in die Pfarrkirche Reißing ein, wo Pfarrer Peter Maier den Gedenkgottesdienst zelebrierte.
Mit dem gemeinsamen Eingangslied „ Gib uns Frieden jeden Tag! Lass uns nicht allein, denn du hast uns versprochen, stets bei uns zu sein….“ begann der Gottesdienst. In seiner Predigt ging der Geistliche auf die Sinnlosigkeit der beiden Weltkriege und der vielen Opfer ein, die gefallen, ihren Verwundungen erlegen oder vermisst sind. Er erinnerte an den tieferen Sinn des Volkstrauertages und sagte aber auch, dass das Jahr 2014 ein Jahr der Jubiläen sei. Vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg und vor 75 Jahren begann der 2. Weltkrieg mit über 60 Millionen Toten und unzähligen Vermissten. Gleichzeitig ist das Jahr 2014 aber auch ein Jahr zur Freude, denn vor 25 Jahren fiel die Berliner Mauer und es kam zur Wiedervereinigung von Deutschland.
Nach der Messfeier nahmen der Bürgermeister, der KuRV Reißing, die örtlichen Vereine sowie die Pfarrgemeinde Aufstellung am Ehrenmal. Hier gedachte Pfarrer Peter Maier zunächst der vielen Opfer von Krieg und Gewalt bis in die heutige Zeit. Gemeinsam betete man dann für die vielen Toten und um den Erhalt des Friedens.
Bürgermeister Ewald Seifert gedachte in seiner Ansprache den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege und der bei den Auslandseinsätzen der deutschen Bundeswehr gefallenen Soldaten.
„Wir sind heute hier versammelt, um all dieser zu gedenken, die die schrecklichen Leiden der beiden Weltkriege nicht überlebten. Wir gedenken aber auch aller Angehörigen der deutschen Bundeswehr, die in den vergangenen Jahren außerhalb der Grenzen Europas für die Sicherung der stabilen Lebensverhältnisse in der Heimat eingetreten sind und dabei ihr Leben verloren haben.
Das Beisammensein am Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege und der in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr gefallenen Soldatinnen und Soldaten dient aber auch der Erinnerung daran, dass wir in Deutschland seit nunmehr 69 Jahren von den Schrecken und Leiden kriegerischer Auseinandersetzungen verschont geblieben sind.
Wir durften in den vergangenen Jahrzehnten gute, entschlossene aber auch sorgsame Friedens- und Europapolitik erleben. Ich hoffe, so Seifert, dass wir auch in Zukunft nicht der Versuchung unterliegen zu glauben, dass wir allein in der Lage sind zu beurteilen, was gut für die USA, Deutschland und Europa, was gut für Russland, Kuba und die Ukraine ist.“

Bin ich friedenstauglich?

In Frieden leben zu können ist eine Gnade. Die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege haben diese Gnade nicht erfahren. Sie haben sie nicht erfahren, weil die damals politischen verantwortlichen Menschen aufgrund ihres Machtstrebens versagt haben. Frieden braucht Menschen die sich ständig selbst hinterfragen: Bin ich friedenstauglich? Tue ich im Rahmen meiner Möglichkeiten alles was ich kann, um zumindest in einem eigenen kleinen Umfeld Frieden zu stiften.
Ein friedliches Volk ist ein Volk, das andere Völker so leben lässt, wie sie leben wollen, ein weltoffenes und gastfreundliches Volk, aber auch ein Volk mit eigenen, gemeinsamen Wertevorstellungen, mit einem gesunden nationalen Selbstbewusstsein, welches mit sich und seiner Lebensart zufrieden ist und zugleich bereit, die Lebensart anderer Völker so anzuerkennen, wie es die Anerkennung der eigenen Lebensart erwartet.
Gerade in der schwierigen aktuellen Situation zeigt sich Deutschland als ein Land, das auf der Grundlage der christlichen-abendländischen Kultur wirklichen Kriegsflüchtlingen Schutz und Sicherheit geben kann und gibt.
Im Namen der Gemeinde Oberschneiding legte der Bürgermeister am Ehrenmal einen Kranz nieder. Während der Gäubodenspielmannszug auf den Trompeten das Lied vom „Guten Kameraden“ intonierte, senkten sich die Fahnen. Dabei donnerten drei Böllerschüsse durch die Luft.

Foto + Text: G. Schindlmeier

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