An die Opfer der Kriege erinnert
Pfarrei Reißing gedachte am Samstag der Opfer von Krieg und Gewalt – Renoviertes Ehrenmal des 1. Weltkrieges gesegnet
Am Vorabend des Volkstrauertages gedachte die Pfarrei Reißing der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege, aber auch der Kriegs- und Gewaltopfer dieser Tage. In einem Fackelzug, angeführt durch den Gäubodenspielmannszug Oberschneiding zogen der Krieger- und Reservistenverein Reißing, Bürgermeister, Gemeinderat und die Ortsvereine in die Pfarrkirche Reißing ein, wo Pfarrer Dr. Peter Maier den Gedenkgottesdienst zelebrierte.
Im Gottesdienst ging der Geistliche auf die Sinnlosigkeit der beiden Weltkriege und der vielen Opfer ein, die gefallen, ihren Verwundungen erlegen oder vermisst sind. Er erinnerte an den tieferen Sinn des Volkstrauertages und sagte man soll an diesem Tag inne halten und zurückdenken, doch der Tag ist nicht nur ein Tag des Trauerns, sondern man soll auch dankbar sein und dem Herrgott für 67 Jahre Frieden in Deutschland danken. Nur wer aufeinander zugeht, einander verzeihen kann und mitmenschlich mit einander umgeht, kann wesentlich zur Erhaltung des Friedens beitragen.
Nach der Messfeier nahmen Bürgermeister, Gemeinderäte, der KuRV Reißing, die örtlichen Vereine sowie Pfarrgemeinde Aufstellung am Ehrenmal. Hier gedachte Pfarrer Peter Maier zunächst der vielen Opfer von Krieg und Gewalt bis in die heutige Zeit. Gemeinsam betete man dann für die vielen Toten und um den Erhalt des Friedens.
Altes Ehrenmal wieder aufgebaut
Anschließend segnete der Geistliche das vom KuRV Reißing im Jahre 2011/12 renovierte Ehrenmal des 1. Weltkrieges. Das Kriegerdenkmal der Gefallenen und Vermissten aus den Kriegsjahren 1914 bis 1918 wurde im Jahre 1923 erbaut und wurde 1959 wieder abgerissen und durch das heutige Ehrenmal ersetzt. Leider wurde es zweckendfremdet verwendet und tauchte im Zuge der Kirchenrenovierung in Lichting wieder auf. Dank der Familie Petzenhauser, die sich maßgeblich um die Erhaltung des Ehrenmals einsetzte, konnte es durch Spendengelder und durch Zuschuss aus der Vereinskasse der Krieger und Reservisten in den letzten beiden Jahren wieder hergerichtet und an einem neuen Standort bei der Pfarrkirche Reißing aufgestellt werden.
Bürgermeister Ewald Seifert gedachte in seiner Ansprache derer, die für ihre Heimat und Vaterland ihr Leben lassen mussten und nicht mehr zu ihren Lieben und Familien zurückkehren konnten. Die Opfer der beiden Weltkriege und die gefallenen Bundeswehrangehörigen haben ihre Pflicht getan und dabei ihr Leben gelassen. Wir, die in Freiheit und Wohlstand leben, haben daraus die Schuldigkeit und die Verantwortung, das Erbe der Gefallenen und Vermissten zu ehren und zu bewahren.
Solidarität und Unterstützung
Der Versuch, Gewalt an die Stelle der Vernunft treten zu lassen, endet nie friedlich. Betrachten wir deshalb das Ehrenmal der gefallenen und vermissten Soldaten auch als Lernort der Vernunft und lassen wir uns die Pflicht nehmen für Menschenwürde, Gerechtigkeit und Frieden. Aber nicht nur die dankbare Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege und an die gefallenen Soldaten der Bundeswehr ist es, die den heutigen Tag prägen sollte. Auch die derzeit im Einsatz befindlichen Streitkräfte verdienen unsere volle äußere und innere Solidarität und Unterstützung. Im Namen der Gemeinde Oberschneiding legte der Bürgermeister am Ehrenmal einen Kranz nieder. Während der Gäubodenspielmannszug auf den Trompeten das Lied vom „Guten Kameraden“ intonierte, senkten sich die Fahnen. Dabei donnerten drei Böllerschüsse durch die Luft.
Am Ehrenmal wurde eine eindrucksvolle Gedenkfeier abgehalten.
Pfarrer Dr. Peter Maier segnete das renovierte Kriegerdenkmal des 1. Weltkrieges.
Text + Foto: Gerhard Schindlmeier