In vier sehr gut besuchten Bürgerversammlungen konnten sich die Oberschneidinger Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen zwei Wochen in Reißing, Oberschneiding, Münchshöfen und Riedling ein Bild über die Lage ihrer Gemeinde machen.
Mit der Entwicklung der Einwohnerzahlen eröffnete Bürgermeister Ewald Seifert die Versammlungen und erläuterte, dass Oberschneiding einen leichten Aufwärtstrend im Einwohnerwachstum verzeichnen kann, welcher sich sehr positiv auf die finanzielle Lage der Gemeinde auswirke. Zahlreiche Zu- und auch Wegzüge gibt es, wie oftmals vermutet, nicht nur in den neu ausgewiesenen Baugebieten, sondern auch vermehrt im Ortskern und in den umliegenden Ortschaften, wo in vermieteten Objekten immer wieder ein Mieterwechsel entsteht. In der letzten Bürgerversammlung konnte Seifert zusätzlich über die vor kurzem vorgenommene Kundenstrommessung berichten. Diese ergab, dass 10 % der Befragten erst seit 2006 in der Gemeinde Oberschneiding wohnen, aber 30 % der Kunden in den Geschäften im Ortskern ausmachen.
Haupt- und Bauamtsleiter Johann Gögl referierte über die Geschehnisse im Bauamt. In den Baugebieten „Schneidinger Feld“ und „Herrenwiesweg“ sind annähernd alle Bauplätze verkauft und im Baugebiet „Klosterbreite“ noch einige wenige verfügbar, die allerdings im Erbpachtverfahren vergeben werden. Die Planungen für ein weiteres Baugebiet „Am Sportplatz“ laufen bereits. Im Industriegebiet an der B20 schreitet der Bau der Tankstelle voran und soll bis Ende 2019 fertiggestellt sein. Außerdem konnte Gögl über die Neuansiedlung der Firma WMS Wagner GmbH aus Haidlfing berichten, die ihren Firmensitz nach Oberschneiding verlagern wird. Gögl informierte auch über die 3. Breitbandausbaustufe, mit der dann fast 100 % der Haushalte in der Flächengemeinde erreicht werden und über den im Sommer in Betrieb genommenen Bayern-W-LAN-Hotspot vor dem Rathaus. Erfreulich sind auch die Fertigstellung des Beachvolleyballplatzes und die Sanierung des Allwetterplatzes an der Grundschule die spätestens im Frühjahr 2020 fertiggestellt werden soll. Weiterhin referierte Gögl über den Baubeginn des Radweges an der B20 zwischen Oberschneiding und Aiterhofen und über die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Großenpinning und Haidlfing.
Für den Bericht über die Finanzen übernahm Bürgermeister Seifert wieder das Wort und zeigte sich sehr erfreut über deren Entwicklung. Der leichte Anstieg bei der Grundsteuer B und damit verbunden auch die positive Entwicklung der Einkommenssteuer und ein angemessener Anstieg bei der Gewerbesteuer sorgen für eine solide Finanzlage in der Gemeinde.
Auch zur Kinderbetreuung gab es nur positives zu berichten. Die Kita Pusteblume konnte die vielen Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2019/2020 sehr gut umsetzen. Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung von Kita, Verwaltung und Bauhof und durch die großartige Unterstützung zahlreicher ortsansässiger Betriebe konnte in Rekordzeit ein durch die Familie Kiermeier zur Verfügung gestelltes Gebäude in Meindling kindergartentauglich gemacht werden. So konnten alle Kinder den benötigten Betreuungsplatz erhalten. Auch der Kindergarten Reißing ist sehr gut ausgelastet. In der Grundschule Oberschneiding wurde im Rahmen der Generalsanierung die Heizungsanlage bereits ausgetauscht und der Allwetterplatz beauftragt. Die weiteren Planungen für die Sanierung wurden an ein Büro übergeben.
Für die Senioren wurde 2019 der Bürgerbus in Betrieb genommen und für einen weiteren Schritt in eine barrierefreie Gemeinde eine automatische Türöffneranlage an der Schneidinger Mitte installiert. Die Umfrage zum Thema „Wohnen im Alter“ ergab, dass die meisten Menschen im Alter so lange zu Hause wohnen bleiben möchten, wie es möglich ist. Die beste Seniorenpolitik, so Seifert, sei für genügend Nachwuchs zu sorgen, damit man im Alter nicht alleine in der Gemeinde sei. Bezuschusst wurden auch wieder zahlreiche Investitionen von verschiedenen Vereinen.
Zur Kanalisation informierte Seifert die Anwesenden über die mögliche Trennung von Schutzwasser- und Oberflächenwasser und über die Sanierung des Kanales in Oberschneiding, die im Zuge einer anstehenden Sanierung der Ortsdurchfahrt mitgeplant werden solle. Er betonte dabei, dass dies ohne Sonderbeiträge (sogenannte Verbesserungsbeiträge) durch die Anwohner durchgeführt werden solle. Da die letzte turnusmäßige Gebührenanpassung bereits 2016 erfolgte, müsse außerdem zum 01.01.2021 eine neue Gebührenkalkulation vorgenommen werden.
Sehr begeistert zeigte sich Seifert auch über die geplante Fertigstellung der Bücherei zum Jahreswechsel. Diese entsteht in der Logopädiepraxis Zellner vorerst in einem kleineren Rahmen und wird nach der Schulung und Einweisung der ehrenamtlichen Mitarbeiter Anfang des Jahres 2020 ihre Pforten öffnen.
Zum Anschluss informierte Bürgermeister Ewald Seifert noch darüber, dass die Gemeinde demnächst nochmals Fachpersonal im Bereich Finanzverwaltung ausschreiben und für September 2020 auch wieder einen Auszubildenden einstellen wird. Da die Aufgaben an eine Gemeindeverwaltung immer zahlreicher und vielfältiger werden und zahlreiche, komplexe Maßnahmen anstehen, können diese nicht durch das vorhandene Personal, das zum Teil nur in Teilzeit beschäftigt ist, abgedeckt werden.
Zum Abschluss einer jeden Versammlung gab es für die Besucher die Möglichkeit, Fragen und Anregungen vorzubringen. Hier wurden zum Bespiel ein Geschwindigkeitsmesser für Münchshöfen und Schilder, die zu den einzelnen Hausnummern in Riedling verweisen, beantragt. Auf die Frage des Bürgermeisters, ob es noch etwas gebe, bestätigte ein Besucher die durchweg positive Grundstimmung aller Versammlungen mit den Worten: „Passt doch alles, was soll es da noch geben!“