Feierlicher Festakt im Rathaussaal
Im Rahmen einer festlichen Feierstunde wurden 6 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Oberschneiding für ihre Verdienste um die FFW Oberschneiding, den TSV Oberschneiding, den Kirchenchor Oberschneiding und als Besuchsdienst im Antoniusheim geehrt. In seiner Begrüßung erläuterte Bürgermeister Ewald Seifert nochmals die Voraussetzungen für eine Bürgerehrung, nämlich die Erbringung von außergewöhnlichen Tätigkeiten und Leistungen im ehrenamtlichen, gemeinnützigen, sozialen oder sportlichen Bereich. Um die Wichtigkeit des Ehrenamtes herauszustellen verglich er unsere Gesellschaft mit einem Menschen und folgerte „Das Ehrenamt ist das Gemüt dieses Menschen. Das Ehrenamt ist eine unverzichtbare Bereicherung. Man kann es nicht kaufen, entweder man bekommt es geschenkt oder hat es einfach nicht!“. Der Gemeinderat hat nach sorgfältiger Beratung aus den vorliegenden Vorschlägen 6 Bürgerinnen und Bürger für die Ehrung ausgewählt, deren ehrenamtliche Leistung nicht zu bezahlen ist, aber angemessen gewürdigt werden soll.
Bürgermeister Ewald Seifert hielt die Laudatio für Wolfgang Anzinger, der von 1995 bis 2014, also 19 Jahre 1. Kommandant und vorher bereits 3 Jahre 2. Kommandant der FFW Oberschneiding war. Als Anerkennung hierfür wurde Anzinger 2014 zum Ehrenkommandanten ernannt. Seifert betonte, dass Wolfgang Anzinger maßgeblich am Bau des neuen Feuerwehrhauses 2009, bei dem er sogar die Bauleitung übernahm, beteiligt war. Anzinger leitete die zentrale Jugendausbildung aller Gemeindefeuerwehren und organisierte als Höhepunkt seiner FFW-Laufbahn gemeinsam mit Vorstand Thomas Krinner 2005 die Fahnenweihe. Zusätzlich zu seiner überaus aktiven Feuerwehr-Karriere war Wolfgang Anzinger in jungen Jahren Ministrant und Oberministrant, über ein Viertel Jahrhundert Lektor und ist Mitglied der Kirchenverwaltung. Von 1986 bis 1992 war er außerdem 2. Vorstand der Reservisten und er ist Gründungsmitglied der EHF Oberschneiding, bei welchen er auch aktiv spielte. Bürgermeister Seifert bedankt sich auch bei Silke Anzinger, die ihren Mann tatkräftig bei seinem Ehrenamt unterstütze.
Auch Franz-Xaver Kastl, der die Laudatio für Martin Bayer hielt, stellte anhand „einer Geschichte von einem Großvater und seinem Enkel im Jahr 2045“ deutlich heraus, wie wichtig das Ehrenamt ist und dass es immer wieder Menschen wie Martin Bayer gibt, die das hervorragend vorleben. Martin Bayer war von 1988 bis 1992 zweiter Vorstand des TSV Oberschneiding, von 1992 bis 2002 dann 1. Vorstand und von 2002 bis 2012 Vereinskassier, außerdem war er Jugendbetreuer und Co-Trainer. Federführend war Bayer auch 1992 beim Bau der Umkleidekabinen und 1997 bei der Renovierung des Sportheimes. Schon während seiner aktiven TSV-Zeit kümmerte sich Martin Bayer um die Beschaffung von Vereinskleidung, Trikots, Bällen, Preisen für Tombolas etc., was bei teilweise bis zu 10 Mannschaften im Spielbetrieb einem kleinen Sportgeschäft alle Ehre gemacht hätte. Auch heute kümmert er sich noch teilweise um die Organisation und Verwaltung von zahlreichen Kinder- und Erwachsenenkursen und hat immer ein offenes Ohr bzw. einen passenden Rat für jeden. Franz-Xaver Kastl bedankte sich nochmals bei Martin Bayer und auch bei dessen Frau Elfie, die ihren Mann über 2 Jahrzehnte in seinem Ehrenamt unterstützt hat und würdigte die Ehrlichkeit, die Gewissenhaftigkeit, die Hilfsbereitschaft und auch den Humor von Martin Bayer.
Die Laudatio für das Ehepaar Margarethe und Alfons Dittmannsberger, gehalten von Elfriede Hofmann, war geprägt von der Geschichte „Das perfekte Herz“, die erzählt, dass nicht der das perfekte Herz hat, der ohne Fehler ist, sondern nur der, der auch geben und nehmen kann. Diese Geschichte ergänzt die Laudatio von Frau Hofmann für das Ehepaar Dittmannsberger, das regelmäßig Bewohner des Antoniusheimes besucht, perfekt. Ganz ohne eine Organisation oder einen Verein, nur aus eigenem Antrieb anderen, größtenteils gleichaltrigen, Menschen eine Freude zu machen, nehmen Dittmannsbergers sich die Zeit, die Bewohner des Antoniusheimes zu besuchen. Frau Hofmann betonte, dass die Ehegatten Dittmannsberger die Ehrung verdient haben für ihre Ideen, ihr Aufstehen und ihre Begeisterung und für ihr Aufzeigen, dass Ehrenamt und Engagement nicht an ein bestimmtes Alter gebunden ist.
Die Laudatio für die beiden Chormitglieder Elfriede Krinner und Josef Gölzhäuser hielt Bürgermeister Ewald Seifert. Bereits mit 11 Jahren kam Elfriede Krinner nach Münchshöfen zur Singstunde und war später 47 Jahre Mitglied des Oberschneidinger Kirchenchores. Josef Gölzhäuser war 49 Jahre lang Mitglied im Kirchenchor Oberschneiding und nahm sich trotz der vielen Arbeit in der eigenen Landwirtschaft immer Zeit für seine Leidenschaft, das Singen. Des Weiteren studierte Josef Gölzhäuser mit der Schneidinger Landjugend zahlreiche Theaterstücke ein und war von 1977 bis 1989 Vorstand der Kath. Familiengemeinschaft. Außerdem organisierte er 1982 das Kreiserntedankfest und half 25 Jahre beim Christbaumaufstellen in der Pfarrkirche. Bürgermeister Seifert betonte wie schwierig es manchmal ist, viele Termine als Chormitglied bei Gottesdiensten, Hochzeiten, Beerdigungen, etc. wahrnehmen zu können, hob aber hervor, dass Krinner und Gölzhäuser immer pünktlich und zuverlässig waren. Sowohl Elfriede Krinner als auch Josef Gölzhäuser wurden im April 2013 durch Pfr. Dr. Peter Maier und Dekanatskirchenmusiker Manfred Plomer für ihre 45- und 49-jährige Chormitgliedschaft geehrt.
Bürgermeister Seifert überreichte im Rahmen der Ehrung an alle verdienten Gemeindebürger die extra für diesen Anlass angefertigte Bürgermedaille und eine Urkunde. Außerdem erhielten die geehrten Damen und auch die Ehefrauen der geehrte Herren einen Blumenstrauß. Den passenden musikalischen Rahmen für die Feier lieferte die Triechinger Saitenmusik, die spontan mit den beiden ehemaligen Chormitgliedern Elfriede Krinner und Josef Gölzhäuser den Andachtsjodler intonierte. Bei Sekt und Häppchen klang der Abend mit der ein oder anderen Anekdote aus Ehrenamtszeiten aus.