In großen Schritten zur Hochschulgemeinde
Einstimmiges Votum des Gemeinderates für Standort der TH Deggendorf in Oberschneiding
Zum Jahresende hatte der Oberschneidinger Gemeinderat einen sehr erfreulichen und erfolgversprechenden Punkt für die Zukunft auf der Tagesordnung, nämlich den „Hochschulstandort Oberschneiding“, was auch für den Landkreis Straubing-Bogen eine hervorragende Entwicklung bedeuten würde. Hierzu referierte Professor Peter Schmieder von der Technischen Hochschule Deggendorf mit viel Herzblut über sein Programm der „Silicon Valley School“, welches am Standort Oberschneiding durchgeführt werden soll. Schmieder erläuterte, dass das Silicon Valley Program ein auf neun Monate angelegtes Transferprogramm des Weiterbildungszentrums der Technischen Hochschule Deggendorf in Kooperation mit der Santa Clara University in Kalifornien sei. In dem Programm gehe es darum, sich Methoden und Prozesse zur erfolgreichen Markteinführung einer Erfindung anzueignen und diese nachhaltig und wiederholbar anwenden und umsetzen zu können. Weiterhin führte er aus, dass seine Partner und er sich einig seien, dass das neu zu gründende Technologie-Transformations-Zentrum (TTC) mit dem Arbeitstitel „Silicon Village“ in Oberschneiding genau am richtigen Platz sei, weil auch Oberschneiding ein Ort mit Visionen sei. Dabei sei es laut Professor Schmieder nicht so, dass sich künftig hunderte von Studenten in Oberschneiding aufhalten werden. Dies, so Bürgermeister Seifert, würde auch nicht zu Oberschneiding passen. Vielmehr würden laut Schmieder einige Dutzend Studenten zu unterschiedlichen Zeiten in kleinen Gruppen in Oberschneiding arbeiten. Ausführlich beantwortete er die Fragen der Gemeinderäte zu Platzbedarf, Zukunftschancen und Kosten und lud sie gleichzeitig ein, ein Teil des Ganzen zu werden und jederzeit zuzuhören, wenn sich die Teams im Rahmen der Silicon Valley School vorerst im IT- und Bildungszentrum der Gemeinde und später, nach erfolgreicher Revitalisierung, in der „Alten Spenglerei“ träfen. Die bereits durch das Wissenschaftsministerium genehmigten Fördergelder setzten voraus, dass die ersten fünf Jahre des Programmes die Gemeinde die Räumlichkeiten miet- und mietnebenkostenfrei zu Verfügung stellt. Hierzu wird laut Aussagen von Bürgermeister Ewald Seifert ein Antrag auf Kostenzuschuss beim Landkreis Straubing-Bogen gestellt, da natürlich die gesamte Region von der TTC-Ansiedlung in Oberschneiding profitiere. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bayerischen Landtag, MdL Josef Zellmeier, der der Sitzung ebenfalls beiwohnte, betonte dass die Gelder im Haushalt ohne Kürzungen vorgesehen seien und es sich bei der Abstimmung im März nur noch um eine Formsache bezüglich der Zuteilung handeln sollte. Auf eine Frage der Räte, was passiere, wenn sich das Programm nach fünf Jahren nicht selber tragen würde, antwortete er, dass er nicht glaube, dass dies bei einem Programm mit solch hoher Perspektive nicht gelinge, die Regierung aber in der Vergangenheit, wenn nötig auch nach Ablauf der fünf Jahre geholfen habe. Nach Beantwortung aller Fragen dankte Bürgermeister Seifert Professor Schmieder und MdL Zellmeier für ihren Einsatz und die Möglichkeit der zeitnahen Umsetzung aller vorgetragener Pläne und trug seinem Gemeinderat die Beschlussvorschläge vor. Er bat um Zustimmung dazu, dass die Gemeinde Oberschneiding, der Silicon-Valley-School die „Alte Spenglerei“ nach erfolgreicher Revitalisierung, für die man eine hohe Förderung aus der Förderkulisse „Innen statt Außen“ erwarte, fünf Jahre miet- und nebenkostenfrei zur Verfügung stellt, hierzu einen Antrag auf Kostenzuschuss beim Landkreis stellt und außerdem die weiteren Verhandlungen mit der Technischen Hochschule Deggendorf und dem Wissenschaftsministerium fortführen darf. Außerdem solle das Programm vorerst weiterhin kostenfrei im IT- und Bildungszentrum der Gemeinde weiterarbeiten dürfen. Das einstimmige Votum des Gemeinderates sorgte für große Freude bei Professor Peter Schmieder, MdL Josef Zellmeier und natürlich auch Bürgermeister Seifert, der sich bei allen anwesenden herzlich bedankte. Zum Abschluss überreichte Professor Schmieder eine Kopie der Urkunde des WURI (World´s Universities with real impact) Rankings 2020, bei dem das Silicon Valley Programm den 8. Platz in der Kategorie „Entrepreneurial Spirit“ erreichte und fügte die Hoffnung hinzu, diesen guten achten Platz im nächsten Jahr noch toppen zu können. Für Bürgermeister Ewald Seifert hatte er ein Buch seines Bruders dabei, das zwar nichts mit seiner Silicon Valley School zu tun habe, aber einen Titel trägt, mit dem er gerne den erfolgreichen Ausgang der Sitzung beschreiben würde, nämlich „Touchdown“.